Die gute Nachricht für (junge) Führungskräfte: Auch als Chef muss man nicht perfekt sein – viel wichtiger ist Authentizität. Erleben Ihre Mitarbeiter Sie als glaubwürdig, fällt es ihnen leichter, sich mit Ihnen und damit mit dem Unternehmen zu identifizieren. Die Folge: mehr Leistungsfähigkeit und Arbeitszufriedenheit und eine höhere Bereitschaft, Change-Prozesse mitzutragen.
Jedoch bedeutet Authentizität ausdrücklich nicht, dass Sie (negative) Gefühle ungefiltert herauslassen und sich Ihren Mitarbeitern „zumuten“. Vielmehr beschreibt diese Soft Skill die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Subrollen wie Kollege, Freund oder Vater zu wechseln – und dabei dank emotionaler Intelligenz immer Chef zu bleiben.
5 Säulen authentischer Führung
Der authentische Führungsstil zeigt sich im beruflichen Alltag von verschiedenen Seiten. Hier beschreiben wir fünf wichtige Aspekte bei der praktischen Umsetzung.
1. Selbstreflexion: Machen Sie sich immer wieder bewusst, aus welcher Motivation heraus Sie Führungskraft geworden sind und versuchen Sie, diesen Antrieb mit Ihren Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Entwickeln Sie ein Bewusstsein für Ihre persönlichen Stärken und Schwächen und gehen Sie offen damit um.
2. Werte: Unser verinnerlichtes Wertegerüst bestimmt unser tagtägliches Handeln. Authentisch handeln kann, wer die Werte, die das Handeln lenken, auch kennt. Ebenso sollten Sie Ihre wichtigsten Werte Ihrem Team gegenüber offen kommunizieren: So können Ihre Mitarbeiter Ihre Entscheidungen als authentisch wahrnehmen.
3. Vertrauen: Pflegen Sie einen offenen und ehrlichen Umgang mit Ihren Mitarbeitern und schaffen Sie so eine verlässliche Vertrauensbasis. Gefestigte Beziehungen sorgen für mehr Loyalität. Achten Sie gleichzeitig jedoch darauf, die nötige Distanz zu wahren. Nur dann können Sie weiterhin unabhängig Führungsentscheidungen treffe.
4. Vorbildfunktion: Predigen Sie Ihre Werte nicht nur, sondern leben Sie sie im beruflichen Alltag auch vor. Wer beispielsweise Pünktlichkeit vom Team einfordert und selbst des Öfteren zu spät am Schreibtisch erscheint, untergräbt seine Glaubwürdigkeit.
5. Empathie: Zeigen Sie ehrliches Interesse an Ihren Mitarbeitern. Persönliche Wertschätzung gehört zu den wichtigsten Motivationsfaktoren. Auch in dieser Hinsicht ist jedoch die Einhaltung einer gesunden Distanz geboten: Sie müssen ausdrücklich nicht Seelsorger bei privaten Problemen Ihrer Mitarbeiter sein. Vielleicht kommt aber im ein oder anderen Gespräch die Rede auf ein Hobby, das auch im beruflichen Kontext genutzt werden könnte.